Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe,
Gesundheitsforschung und Statistik

 
 

Schulbedarfsplanung

Trotz zurückgehender Geburtenzahlen steigen derzeit in Bayern (noch) die Schülerzahlen, insbesondere der weiterführenden Schularten. Langfristig sind aber auch hier die Auswirkungen des allgemeinen Geburtenrückgangs zu berücksichtigen (siehe Schaubilder).

Für angedachte und/oder bereits diskutierte Schulneu- bzw. –ausbauten ist deshalb eine Schulbedarfsplanung, basierend auf Bevölkerungsprognosen unter besonderer Berücksichtigung bildungsrelevanter Fragestellungen, dringend empfehlenswert.

Eine Schulbedarfsplanung enthält auf der einen Seite die Erhebung der Zahl der Kinder und Jugendlichen nach dem Alter in den Gebietseinheiten, wie z.B. den einzelnen Kommunen im Sinne einer Bevölkerungsprognose, und andererseits die Erhebung der Schülerzahlen im Landkreis etc. - unter Berücksichtigung der Gastschülerbilanz – nach Alter, Jahrgangsstufe, Schulart und Schul- bzw. Wohnort der Schüler. Dabei lässt sich bereits ein bestimmtes Bildungsverhalten erkennen. Die Bevölkerungsprognose dient zur Beurteilung der mittel- und langfristigen Entwicklung der Schülerzahlen und ermöglicht es, eine detaillierte Schulbedarfsplanung auf Gemeindeebene für alle Schularten zu erstellen. Die demographische Prognose und die erhobenen jahrgangsspezifischen Besuchsquoten der weiterführenden Schulen, abgeglichen mit den Vergleichswerten auf Landesebene, werden zu einer Prognose der Zahl der Schüler für den jeweiligen Landkreis nach Schularten auf Gemeindeebene zusammengefügt. Durch die Gegenüberstellung des prognostizierten Schulbedarfs nach Schularten mit dem vorhandenen Platzangebot lässt sich ein möglicher künftiger Fehlbedarf ermitteln. Nach der Analyse der eventuellen Wechselwirkungen der erarbeiteten Lösungsvorschläge mit den sozialstrukturellen Gegebenheiten folgt zuletzt der Abschlussbericht und die Präsentation der Ergebnisse.

Insbesondere unter Kostenaspekten und auch der Bildungsversorgung (Erreichbarkeit, Gerechtigkeit etc.) bildet eine Schulbedarfsplanung eine fundierte Grundlage für zukunftsorientierte Entscheidungen der politisch Verantwortlichen.

 

 

Schaubilder zur Entwicklung der Geburtenzahlen und der Schülerzahlen sowie des Bildungsverhaltens:

 

 

Quelle:    SAGS 2015 auf Basis einer Sonderauswertung des Kultusministeriums

 

 

 

Der relative Schulbesuch in der Jahrgangsstufe 8 in Bayern von 1955 – 2013:

Quelle:    SAGS 2015 auf Basis von Daten des Kultusministeriums aus "Schule und Bildung in Bayern 1995-2014"